Wohnüberbauung und Revitalisierung Schirmerstraße

© Manos Meisen

Bei dieser Bauaufgabe zeigt sich beispielhaft, wie durch Sanierung, Blockschließung und Nachverdichtung qualitativ hochwertiger, neuer Wohnraum im innerstädtischen Kontext geschaffen werden kann. Drei Bauteile, jeweils architektonisch eigenständig gelöst, bilden eine neue Einheit im Zusammenhang mit der vorhandenen Stadtstruktur.

Der große fünfgeschossige Neubau, der sich in die vorhandenen Trauf- und Giebelhöhen einfügt, schließt, als Ersatz für eine ehemalige Werkstatthalle, eine Baulücke. Die gewerbliche Nutzung war Verursacher von Lärm im Blockinneren. Mit der Baumaßnahme wurden nun ideale Voraussetzungen für eine Verdichtung mit Wohnraum geschaffen. Mit dem hellen Verblendmauerwerk wird ein guter Übergang zu den umliegenden Putzbauten und der benachbarten Klinkerfassade erreicht.

Der baulückenschließenden Straßenfassade verleihen schräg und reliefartig verlaufende Fensterfaschen, sowie deren geschossweiser Richtungswechsel, eine hohe Plastizität mit Tiefenwirkung und fügen sie so in das starke Umfeld der gründerzeitlichen Fassaden und des gegenüberliegenden „New-Yorker“ Ensembles ein.

Das dreigeschossige Hofgebäude interpretiert die ehemalige gewerbliche Nutzung neu. Inselartig wird der kleine Baukörper in eine schön gestaltete Grünfläche gestellt. Eine geschickte Grundriss Disposition lässt Privaträume und damit eine qualitativ hochwertige Wohnnutzung zu.

Der sanierte Bestandsbau am Blockrand neben dem Neubau übernimmt die 1950er Jahre typische Fassadengestaltung bei energetischer Sanierung. Damit bleibt er gegenüber den Neubauten ablesbar und eigenständig. Das gesamte Ensemble wird als sensible Arrondierung und Aufwertung der vorhandenen Blockstruktur bewertet.