© Architekten Stein Hemmes Wirtz

Preisträger BDA Architekturpreis Rheinland-Pfalz 2012

Wohnhaus Trier-Pallien

Trier

© Architekten Stein Hemmes Wirtz

Wohnhaus Trier-Pallien

Trier
Projekt
Wohnhaus Trier-Pallien
Architekt
Architekten Stein Hemmes Wiritz
Bauherr
Petra Schütte, Torsten Kleis

Aus der Juryentscheidung:

Die große Identifikation der Bauherren mit ihrem Gebäude ist hier spürbar. Sehr geschmackvoll und mit großer gestalterischer Sicherheit wird hier lässig alt und neu gemixt. Eine Art Vintage-Style – ungekünstelt, qualitätvoll, liebevoll. Der Umgang mit der alten Bausubstanz ist vorbildhaft.

Die Details des Gebäudes sind sauber gelöst, die großflächig verglaste Fassade des Anbaus gefällt auch wegen ihrer hohen Qualität. Aber auch die kleinen Dinge sind gut geplant und handwerklich perfekt gearbeitet. Nur an wenigen Punkten wird es des Guten zuviel und man fragt sich, ob es nicht auch ohne Loggia im Dach und mit etwas weniger Dachflächenfenstern gegangen wäre.

Insgesamt ein vorbildhaftes Beispiel für modernes Wohnen in alten Gebäuden.

Der Altbau aus dem Jahr 1889 wurde für den Bauherrn und seine Familie umgebaut, energetisch saniert und gartenseitig um etwa 100 Quadratmeter Wohnfläche ergänzt. Der besondere Charakter des Hauses basiert auf dem bewussten Umgang mit vorhandenen und neuen Baustoffen und den klaren, handwerklichen Details. Die Anknüpfungspunkte hierfür lieferte der Bestand selbst: eine Fassade aus Sandstein-Mauerwerk, keramische und hölzerne Bodenbeläge, eine Holztreppe, ein alter Brunnenkopf. Zeitgemäß und in seinen Materialien klar erkennbar schließt der Anbau aus Sichtbeton – in grober, waagerechter Brettholzschalung – mit großformatigen Glasflächen, die den Wohnraum zum Garten öffnen, an. Die Giebelfassade wurde durch ein Wärmedämmverbundsystem, in dessen Putz Zuschläge aus gemahlenem Sandstein beigegeben wurden, ertüchtigt. Zusätzliche Öffnungen zeichnen sich als filigrane, außenbündige Verglasungen ab. Auch der Innenraum lebt vom Nebeneinander der erhaltenen Oberflächen und den ergänzten Einbauten wie etwa dem Sichtbeton-Kaminofen oder der Wasserzapfstelle vor freigelegtem Bruchsteinmauerwerk. So entsteht im Innen- und Außenraum ein spannungsvoller Wechsel zwischen Alt und Neu, der den besonderen Reiz des Hauses ausmacht.

Der Gartenbereich rundet das Ensemble funktional und gestalterisch ab. Mit den Sandsteinen des ehemaligen Schuppens wurden Mauern und Terrassierungen geschaffen, die mit dem Wohnhaus, der Maria Königin-Kirche und den Sandsteinfelsen des ansteigenden Hangs im Hintergrund in Dialog treten.

Preisträger

BDA Architekturpreis Rheinland-Pfalz 2012 – Anerkennung