JÖRG JÄGER | FOTOGRAFIE, Kusterdingen

Preisträger max40 – Junge Architektinnen und Architekten 2016

Maria & Philippe Frey – Haus M, Ostfildern

Ostfildern

JÖRG JÄGER | FOTOGRAFIE, Kusterdingen

Maria & Philippe Frey – Haus M, Ostfildern

Ostfildern
Projekt
Haus M
Architekt
FREY ARCHITEKTEN, Stuttgart
Bauherr
privat

Mit Blick zur Alb
Für das Haus M stand ein Grundstück an der Schnittstelle zwischen einem von Einfamilienhäusern geprägten Kontext und den Ausläufern eines Naturschutzgebiets mit ausgedehnten Streuobstwiesen zur Verfügung. Von hier aus bietet sich ein atemberaubender Ausblick bis hin zur schwäbischen Alb. Darum öffnen sich die Wohnräume großzügig zur Landschaft hin – die der Straße zugewandten Fassaden sind hingegen durch nur wenige, aber präzise gesetzte Fensteröffnungen gegliedert. Dieser fast hermetische Eindruck wird durch die Sichtbetongarage noch verstärkt, welche eine schützende Zäsur zum Garten hin bildet. Die im Erdgeschoss teilweise zurückgesetzte Fassade bietet vor dem Hauseingang Wetterschutz.

Auch im Gebäudeinneren ist die Differenzierung zwischen großzügigen und offenen Bereichen sowie zwischen privaten und ruhigeren Räumlichkeiten zentraler Entwurfsansatz. Schon hinter der Eingangstür öffnet sich das Erdgeschoss Richtung Süden und gibt den Blick in die Ferne frei. Durch den Zusammenschluss von Ess- und Wohnzimmer mit offenem Kamin bildet das Geschoss ein räumliches Kontinuum – welches sich mit wenigen Handgriffen durch Schiebetüren an die jeweiligen Alltagssituationen anpassen lässt. Die Küche wird nur durch das Einstellen des Küchenblocks vom Esszimmer getrennt. Die Wohnräume sind von hellen, warmen Eichendielen geprägt – die Sichtbetonflächen stehen mit Ihrer rohen Oberfläche dazu im Kontrast.

Um die Offenheit und Transparenz auf das Obergeschoss zu übertragen, bildet ein großzügiger und lichtdurchfluteter Luftraum den Mittelpunkt der privaten Räumlichkeiten. Der vom Aussichtsfenster gerahmte Blick lässt innehalten und die Landschaft genießen. So entsteht trotz der großen Offenheit ein ruhiger Rückzugsort. Drei Kinder- und ein Arbeitszimmer im ersten Obergeschoss liegen an einem gemeinsamen offenen Bereich. Das Elterngeschoss erreicht man über die Galerie. Sie verbindet das großzügige Bad mit dem Schlafzimmer.

Ein glatt gespachtelter Außenputz in einem warmen Erdton unterstreicht die präzise Setzung der Fensteröffnungen und die scharfkantige Modellierung des Gebäudekörpers. Die schwarzen Fensterprofile und Außenschornsteine stehen hierzu in gewünschtem Kontrast. Das klare Erscheinungsbild wird durch den Verzicht auf außenliegende Regenfallrohre und -rinnen abgerundet. Die Dachdeckung erfolgt mit glatten Dachsteinen. Den Anforderungen an eine nachhaltige Energieversorgung wird das Gebäude mit einer Gasbrennwerttherme in Kombination mit einer Solarthermieanlage gerecht.

Preisträger

max40 – Junge Architektinnen und Architekten 2016 – Anerkennung